brückner

Maximilian Brückner & Riederinger Musikanten

Der Räuber Kneißl

Die Riederinger Musikanten

160 gegen einen. So viele Gendarmen ließ die bayerische Staatsgewalt aufmarschieren, um dem Schachermüller Hias (1875-1902) habhaft zu werden. Er war der gesuchteste Verbrecher Bayerns, sein Steckbrief hing in ganz Europa, aber ihm gehörten schon zu Lebzeiten die Sympathien des Volkes, das ihn nur den „Räuber Kneißl“ nannte. Unter diesem Namen ist er populär bis heute, genoss und genießt hohes Ansehen, was erstaunlich ist bei einem, der auf dem Schafott endete.

Dabei hätte aus dem jungen Kneißl auch ein ordentlicher Handwerker werden können – doch im ausgehenden 19. Jahrhundert war sein Schicksal als Sohn eines armen Müllers, den die Not zum Wilderer gemacht hatte, vorgezeichnet: „Ein äußerst unwilliger und unfolgsamer Knabe“, schreibt ein Lehrer bereits über den neunjährigen Mathias: „Eine Zuchthauspflanze“.

Und der Lehrer sollte Recht behalten. Anfänglichen Opferstockdiebstählen folgten bald erste Raubzüge, ein Kopfgeld wurde ausgesetzt: 1000 Mark! Eine derart hohe Summe erregte die Gemüter der ländlichen Bevölkerung, eines machte sie schwach. Es war seine eigene Cousine und frühere Geliebte, die ihn verriet. Als die 160 Gendarmen das Feuer eröffneten, war der Hias unbewaffnet, schwer verletzt kam er nach München, wo er zum Tode durch das Fallbeil verurteilt wurde – „De Woch‘ fangt scho guad o, heit werd i ‘köpft“, soll der Kneißl darauf nur gesagt haben.

Maximilian Brückner, der in der eindringlichen Verfilmung von Marcus H. Rosenmüller den Räuber Kneißl gespielt hat, zeichnet anhand von originalen Dokumenten und Briefen den ungestümen Weg von Bayerns berühmtestem Räuber nach. Zusammen mit den Riederinger Musikanten präsentiert der Schauspieler eine eindrucksvolle Kombination aus Volkstheater, Literatur und traditioneller Blasmusik, die einen bis zum Schluss in Atem hält.

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Veranstalter: Münchner Künstlerhaus in Kooperation mit Stück&Werke