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Es liest und erzählt: Dominic Raacke
Auf dem Klavier begleitet und unterstützt: Isabel Lhotzky
Sounds: Hans von Chelius
Text: Eva Hofmann

Die Titanic, bei ihrer Indienststellung am 2. April 1912 das größte Schiff der Welt, ist ein Schiff der Superlative, die Passagierliste der ersten Klasse mutet an wie die einer Gala-Premiere, im Fitnessraum reitet man auf elektrischen Kamelen, und der Zweite Offizier braucht 14 Tage, um sich auf den kilometerlangen Korridoren zurechtzufinden.
Praktisch unsinkbar sei das Schiff, behauptet die Reederei, und dieses Gefühl vermeintlicher Sicherheit führt zu einer Vielzahl leichtsinniger Fehler.

In der Nacht des 14. April 1912 rammt die Titanic den Eisberg.
Es sind nur sechs kleine Lecks, zusammen kaum größer als eine aufgeklappte Tageszeitung, dennoch groß genug, dass den 2208 Menschen an Bord nur gute 2½ Stunden bleiben bis zum Untergang – aber Zeit genug, um Stoff für Legenden zu liefern.
„Ich habe meine feinste Abendgarderobe angelegt und bin nun bereit, unterzugehen wie ein Gentleman“, verkündet Benjamin Guggenheim, während Ida Straus aus dem Rettungsboot klettert, um Hand in Hand mit ihrem Mann auf den Tod zu warten. Die Kapelle spielt bis zum Schluss, und unter Deck opfern sich die Männer des Elektrikerteams, um bis zuletzt für Strom zu sorgen: für Pumpen, Funkstation und Licht.
703 Überlebende, überwiegend Frauen und Kinder, fischt die Carpathia aus den Rettungsbooten auf. Sie alle haben bewegende Geschichten zu erzählen, aus welchen Eva Hofmann ein gleichermaßen berührendes wie informatives Mosaik geformt hat.

Dominic Raacke, nicht zuletzt als langjähriger Berliner „Tatort“-Kommissar Till Ritter einem großen Publikum bekannt, lädt ein zur Jungfernfahrt der Titanic und verleiht dabei Millionären, Besatzungsmitgliedern und den Emigranten im Zwischendeck seine markante Stimme. Isabel Lhotzky am Klavier setzt die musikalischen Akzente, Hans von Chelius unterlegt die Lesung mit einem Soundteppich, welcher die Stimmung an Bord des legendären Ozeandampfers eindringlich widerspiegelt.

Veranstalter: Münchner Künstlerhaus in Kooperation mit Stück&Werke