bruno jonas

Bruno Jonas

Klappe halten!

Bruno Jonas weiß nicht mehr, ob er geistig noch optimal eingestellt ist. Er sieht sich als Abweichler und leidet darunter. „Hab ich noch die vorgeschriebenen Ängste?“, fragt er sich. Die Angst vorm Weltuntergang ist bei ihm bedauerlicher-weise noch im grünen Bereich. Der Gedanke an einen energiepolitischen Blackout mit mehrjähriger Dunkelflaute dagegen macht ihm seltsamerweise Angst. Auch beschleicht ihn zunehmend ein diffuses Unbehagen, wenn in der sich „transformierenden Gesellschaft“ eine woke Spitzelmentalität auf dem Vormarsch ist, mit deren Hilfe die Demokratie gerettet werden soll. Der Glaube an Osterhasen und Auferstehung erscheint ihm jedenfalls plausibler als ein GuteGrenzKontrollenFachkräfteEinwanderungsundBürokratieabbauGesetz. Und trotz der global um sich greifenden Krisen will sich bei Jonas partout keine Panik einstellen. Dafür um so häufiger das Gefühl, sich gegen neue Formen der Meinungsfreiheit aufzulehnen: Gegen das „beredte Schweigen“, gegen die „stille Meinung“, gegen das „lieber die Klappe halten“.
Triggerwarnung: Dieses Programm ist nicht sprachsensibel und unterkomplexe Gedankenkonstruktionen werden ohne Rücksicht auf koalitionsbedingte Farbkonstellationen professionell begutachtet.
Bruno Jonas kann Kabarett wie kaum ein anderer. Seit nunmehr 40 Jahren hat der gebürtige Passauer und Wahl-Münchner in unzählige Auftritten eine beeindruckende Bandbreite seiner Kunst entwickelt. Unvergessen sind seine fulminanten Auftritte in Dieter Hildebrandts „Scheibenwischer“ und als Buß-prediger Barnabas auf dem Nockherberg, wo er den Politikern die Leviten las.