Wellküren
Neues Programm: HERZ STICHT!
Die Wellküren gehörten zu den ersten Gästen, die wir vor fünf Jahren im Kulturhaus Milbertshofen präsentieren durften. Die „Besten Schwestern“ schickten sich seinerzeit an, die Macht in Bayern zu übernehmen. Jedoch konnten sie als „Schwester-Partei“ die Landtagswahl leider nicht gewinnen – trotz Monis losem Mundwerk, das für den Ministerpräsidentenposten wie für jedes andere Ministeramt gereicht hätte. Das Anliegen der drei Schwestern aus Oberschweinbach, ihr geliebtes Bayernland zu retten, haben sie dennoch nicht aufgegeben. Denn sie glauben fest daran, daß „Herz sticht“. So heißt ihr neues, brandaktuelles Programm, an dem sie mit Hochdruck arbeiten und von dem bisher nur bekannt ist, daß es wieder frech, aufmüpfig, sprühend vor Lebensfreude und hochmusikalisch sein wird!
Die „Wellküren“ bestechen mit brandneuem Programm in Auhausen. Satirisches Dauerfeuer und geballte Frauenpower Erstmals präsentierten die Schwestern Burgi, Bärbi und Moni Well, alias „Wellküren“, ihr brandneues Programm „Herz sticht“. „A weng nervös samma scho, Ihr seids Zeugen einer öffentlichen Probe“, gab Moni anfangs zu bedenken. Doch die Zuschauer merkten davon nichts, sie konnten sich mehr als zwei Stunden lang an feinstem Musik-Kabarett in gewohnter Wellküren-Qualität erfreuen… Doch nach dem Intro „Griaß enk Gott“ mit einigen lokalen Spitzen gilt es für das Musikanten-Trio erst einmal, die eigene Stimmung aufzuhellen. Es ging ja nicht nur der Kampf der „ei zigen bayerischen Schwesterpartei“ um das Ministerpräsidentenamt gegen „König Horst“ verloren, auch die Ehemänner sind irgendwie abhanden gekommen. Zudem hat man den Blues auch musikalisch … Burgi hat im Lied „Ich bin ein guter Verlierer“ von der Halskette bis zur Unschuld in ihrem Leben schon alles Mögliche verloren. Dabei spielt jede ihre individuellen Stärken aus: Wortführerin Moni mit ihrem waffenscheinpflichtigen Mundwerk wird von ihren zurückhaltenderen Mitstreiterinnen mit Globuli-Kügelchen und wohlgesetzten verbalen Nadelstichen gekonnt eingebremst, wenn sie sich, wie nach dem Telefonat mit Hillary Clinton mal wieder in Rage redet… Dass die „Wellküren“ auch hervorragende Instrumentalistinnen sind, darf bei der Abstammung aus einer 17-köpfigen musikbegeisterten Familie nicht verwundern. Federleicht und selbstverständlich werden die Instrumente gewechselt, ob bei der traditionellen bayerischen Stubenmusi’ … oder beim „schweren Blech“ mit Posaune, Tuba und Saxophon. Und auch drei „Nonnentrompeten“ kommen zum Einsatz … Um Krisen, Affären und Trennungen geht es im zweiten Programmteil. Im titelgebenden Lied „Herz sticht“ … gibt es wenigstens noch eine Art Happy End. Doch am Ende starten die drei Mädels noch einmal richtig durch, mit einigen deftigen Songs wird in der Männerwelt richtig aufgeräumt. Zunächst wird den reiferen Ehemännern eine „hormonelle Demenz“ bescheinigt … und im abschließenden „Ich tat es nur aus Liebe“ machen die Damen aus ihren verletzten Herzen wahrlich eine Mördergrube. Mit „Herz sticht“ haben die „Wellküren“ einmal mehr ein höchst gelungenes Bühnenprogramm aufgelegt, in dem sie zeigen, dass sie in der bayerischen Kabarett-Szene eine unverzichtbare Größe sind.
(Augsburger Allgmeine)