Christoph "Stofferl" Well
Mozarts Bäsle Briefe
„Es grüßt der alte junge Sauschwanz“
Christoph „Stofferl“ Well darf man mit Fug und Recht den musikalischsten aus der ganzen Well-Familie nennen. Schon als ganz Junger war er Solotrompeter bei den Münchner Philharmoniker und Konzertharfenist. Im Bunde der Biermösl Blosn, dieser bairischen „Kult-Band“ aus dem „Beerenmoos“, war er der jüngste.
Nach dem Auseinandergehen des Trios hat sich Stofferl Well seinem größten Vorbild und Idol zugewandt: Wolfgang Amadeus Mozart. Dabei ist er auf eine Seite Mozarts gestoßen, die den wenigsten bisher bekannt ist; vielleicht, weil seine Bewunderer meinen, Genie und derber Scherz passen nicht zusammen.
Denn in den sogenannten „Bäsle-Briefen“, Briefen von Mozart an seine Cousine Maria Anna Thekla, lernen wir einen anderen Mozart kennen, einen übermütigen, jungen Mann, der witzig und albern ist, ausgelassenen, derben Schabernack treibt und sich darüber freuen kann, daß sich auf „wissen“ „gesch…“ reimt. Nach und nach bekommt man den Eindruck, als führe Mozart für seine Cousine eine briefliche Theatervorstellung auf. Wie in einem Rausch fallen die Hemmnisse der Konvention (und manchmal auch die des guten Geschmacks).
Dieser Gegensatz von Genie und derbem Lausbub ist es, was Christoph Well an Mozart sehr fasziniert. „Für mich ist Mozart der liebe Gott der Musik – für meinen Geschmack ist nie mehr so was Gutes und Schönes geschrieben worden.“
Zwischen den einzelnen Briefen hören Sie Wolfgang Amadeus’ berühmte Flötenquartette, gespielt vom Bäsle-Quartett.
„Mancher Zuhörer war offensichtlich erstaunt ob der deftigen, gar zotigen Sprache des jungen Genies. Hatte man sich jedoch an den lässigen Umgang mit der Sprache gewöhnt, konnte man sich wunderbar an Mozarts Sprachspielen und -kompositionen erfreuen. Der Meister der Noten jonglierte ebenso fein mit den Buchstaben, verdrehte Worte und erfand neue, um seine handfesten, frechen, erotischen Liebesschwüre in die perfekte Melodie zu bringen. Zwischen den Absätzen spielte sich das „Bäsle-Quartett“ in die Herzen des Publikums … und ergänzte so wunderbar die den Briefen etwas fehlende Romantik.“ (Münchner Merkur)
„Selten hat man so etwas gesehen und vor allem gehört. Es geht ganz gut, sich in die Seele eines Menschen hineinzuversetzen, wenn man seine Briefe hört und seiner Musik lauscht. Das Bäsle-Quartett und Well machten ohne Zweifel eines klar: Er war ein Besonderer, dieser Mozart. Und das bei weitem nicht nur, weil er über seine Verdauung schrieb.“ (Landshuter Zeitung)
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