Fitz

Lisa Fitz

Flüsterwitz

Lisa Fitz. Noch immer ein Erdbeben, ein Feuer spuckender Vulkan, in dem es nicht nur brodelt, sondern aus dem sich wahre Explosionen ihren Weg suchen, kurz, eine Naturgewalt. So kennt man die deutsche Solo-Kabarettistin seit Jahrzehnten. Doch das Verblüffende ist: Mit ihrem neuesten Programm hat sich die in Eggenfelden im Rottal lebende Wahl-Niederbayerin wieder einmal neu erfunden.

Mit Furor macht sie sich über Denkfaulheit, Bigotterie und Doppelmoral her, denn viele, hat sie beobachtet, haben immer mehr Meinung und immer weniger Ahnung. “Mensch”, sagt die Fitz, “Dein Gehirn ist keine Seife, es wird nicht weniger, wenn Du es benutzt.”

Ja, Lisa Fitz ist eine Frau, die sagt und singt, was sie denkt. Laut. Mit Verve. Mit Witz. Mit Haltung. Die sich nicht drum schert, ob sie auf linke oder rechte Füße tritt und die furchtlos wie eine Amazone den Bogen spannt und in alle Richtungen zielt. Wie auch bei Gerhard Polt, Fredl Fesl und Josef Hader vereinen sich bei Lisa Fitz Blödsinn und Tiefsinn, Wortwitz und bayerische Direktheit, österreichischer Schmäh, schwarzer Humor und die Suche nach der Wahrheit zu einem furiosen Abend. Und oft muss man genau zuhören, um die Wahrheit im Witz vor lauter Lachen nicht zu verpassen.

Dazwischen gibt es wie immer klug gereimte und wunderbar gesungene Lieder, diesmal allerdings nicht so häufig zur Gitarre, sondern zu minimalistischen, elektronisch angehauchten Tönen vom Band.

FLÜSTERWITZ, hat ein Kritikus geschrieben, ist ein musikalisch-textliches Gewitter, das eines Bob Dylan würdig gewesen wäre. Nichts wie hin!